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Thema: Die Werwölfe vom MMX – Das Forenspiel

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  1. #1

    Examinierter Senfautomat
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    Bithor saß noch immer auf dem alten Stein am Dorfplatz und wartete auf die Dinge, die an diesem Tag geschehen sollten. Irgendwie schien das Dorf heute allerdings nicht sehr kommunikativ zu sein. Anscheinend hatten die letzten Tage doch sehr an den Nerven der Dorfbewohner gezehrt und keiner wollte die Verantwortung für die nächsten Schritte übernehmen.

    "Muhääh. Was für ein lahmer Haufen ist das denn hier? Haben die Wölfchen euch jetzt auch noch das letzte Stück Verstand geraubt oder warum handelt ihr nicht? Glaubt ihr wirklich, dass diese Biester schon wieder verschwunden sind? Wie einfältig seid ihr eigentlich? Ich spüre das Unheil, dass über diesem Ort liegt mit jeder Faser meiner Haut. Nein, diese gottverfluchten Bestien sind nicht von uns gegangen. Dazu sind sie viel zu gerissen, zumal wir uns ja schon selbst über die geringsten Kleinigkeiten in die Haare kriegen."

    Seine Worte hatten die Wirkung wieder einmal nicht verfehlt. Intuitiv spürte er, wie sich einige Bewohner ihm zuwandten und leise begannen über ihn zu tuscheln.

    "Die Wölfe sind immer noch unter uns und ich sage euch, sie müssen aufgespürt und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Muhääh!"

    Ein betretenes Schweigen machte sich bei den Zuhörern breit, aber leider schienen ihn immer noch nicht alle zu beachten. Langsam erhob sich Bithor und tastete sich mit seinem Stock zur Glocke vor. Als er sie mit seinem Stock ertastet hatte, schwang er seinen Stock hoch in die Luft und ließ ihn krachend auf die Glocke fallen.

    Das Dröhnen der Glocke machte sich im gesamten Dorf breit. Spätestens in einigen Minuten sollten sich auch die letzten Schlafmützen voll Schrecken auf dem Dorfplatz in Erwartung von schlechten Nachrichten einfinden. Spätestens dann sollte er Beachtung finden.

    "Hört mich an, Bewohner Düsterwalds! Die Bestien hausen noch unter uns, aber wer kann es sein? Ich habe euch bereits letzte Nacht gewarnt, ihr Schweiger! Kommt aus euren Löchern und offenbart euch. Es kann nicht sein, dass nur eine handvoll Leute hier im Dorf über alles entscheiden.

    Warum beteiligt ihr euch nicht an der Diskussion? Es gibt nur eine logische Erklärung: Weil ihr euch und eure Artgenossen nicht durch eure Taten gefährden wollt! Wäre eure Seele rein, könntet ihr euch vollkommen in die Dorfgemeinschaft einbringen, so aber besteht immer die Gefahr, dass ihr euch verratet. Aber euer Schweigen hat euch letztendlich auch zu Sonderlingen gemacht. Ich warne euch: Ich beobachte euch und werde euch eurer gerechten Strafe zuführen. Ich habe gehört, dass da einige hübsche Bäume noch mit Seilen ausgestattet werden könnten. Muhäääh."


    Beklommendes Schweigen machte sich über der Dorfgemeinschaft breit. Diese Ansprache würde für Zwist unter den Bewohnern sorgen, aber gleichzeitig hoffentlich auch die Motive einiger Bewohner ob ihres Schweigens offenlegen.

    "Bevor wir uns aber diesem Problem zuwenden können, müssen wir uns noch mit einem anderen Ärgernis rumschlagen. Pater Nerys ist tot, gestorben durch unsere Hand. Aber sein Tod war nicht sinnlos, bevor er starb gab er uns den Hinweis auf einen möglichen Schoßhund. Ich erinnere hier nur an Fyxs Uhr, die er bei der Leiche Eiscadas fand. Wir verdächigten ihn deshalb ein Wolf zu sein, was leider nicht der Fall war. Lasst uns diesen Fehler nicht wiederholen! Pater Nerys' Tod hat mir die Augen geöffnet, dass er die wahre Identität eines Werwolfs kannte. Fyx, ich wünsche dir viel Spaß heute Abend am Galgen. Muhääh!"

  2. #2

    Katii Gast
    Tisa war gerade auf den Dorfplatz geschritten, als der schreckliche Kerl von gestern schon wieder begann seine Reden zu schwingen. Sie mochte ihn nicht, seine Art alle aufzuwiegeln sein gesamtes aggressives Verhalten ging ihr gründlich gegen den Strich. Sie war gerade auf den Weg zu den lokalen Händler und trug einen Korb mit beiden Händen, diesen ließ sie aber nun fallen und machte ihre Hand zu einer Faust.

    "Verdammter Aufwiegler..." ,rief sie über den Platz und deutete mit ihrem nackten Finger auf ihn, "Woher wollt ihr denn wissen, dass sie noch unter uns sind? Diese Nacht ist doch offenbar niemand gestorben, also seid ihr vielleicht ein Werwolf, schließlich seit ihr es der uns aufwiegelt... Wer sagt, dass es nicht in der Hoffnung ist, das wir uns gegenseitig unserer Köpfe berauben, währen ihr euch genüsslich an unseren Leben sowie unseren Leichen labt..." Sie schnaubte und griff ihren Korb, dann schritt sie auf Bithor zu und nahm ordentlich Schwung in einem Versuch ihren gegenüber mit dem leeren Weidenkorb auf den Kopf zu dotzen.

    "Aufwieglerei bringt hier gar nichts, wir brauchen Beweise, Hinweise.... Spuren... sonst töten wir wieder Unschuldige wie am gestrigen Tag, habt ihr denn gar nichts gelernt?", Abermals versuchte sie den Mann zu schlagen wie eine ziemlich aufgebrachte Frau, die sie war.

  3. #3
    Margery stellte Ineluki einen Krug vor die Nase und eine Flasche, die aussah, als wäre sie schon Jahrzehnte lang nicht mehr angefasst worden. "Bitte, bedien' dich." Sie ignorierte das Goldstück und genehmigte sich selbst einen Schluck des hochprozentigen Tropfens. "Heute musst du nicht zahlen, das ist leider das einzige, was ich dir als Dank geben kann."
    Dann ging sie zur Tür, stemmte sie auf und schob ein Stück Holz darunter. Das Wetter war schön, und die Wirtin wollte ein wenig Tageslicht in das schummrige Ambiente lassen. Ein paar Fetzen von Bithors Rede waren nun zu hören, und Margery hörte angestrengt hin. "Fyx..... heute Abend am Galgen...."
    Der Hauch eines Lächelns huschte ihr übers Gesicht, bevor sie sich wieder hinter den Tresen stellte und sich zu Ineluki beugte.

    "Was meinst du?" ,flüsterte sie beinahe, obwohl es nicht nötig gewesen wäre, da außer Spitfire sonst niemand hier war. "Ich weiß du hoffst, dass es keine Wölfe mehr gibt, aber Weglaufen wäre auf keinen Fall ihre Art und... ich habe diese eine Nacht mehr als nur zwei gesehen, das habe ich dir doch erzählt." Eigentlich hatte sie sich diesen Teil erst sparen wollen, aber dann doch das Gefühl gehabt, sich rechtfertigen zu müssen für das, was sie eigentlich sagen wollte. "Vielleicht ahntest du schon, dass ich dein Laudanum für Fyx verwenden würde...und sieh' an, nichts ist diese Nacht passiert. Doch selbst wenn es anders gewesen wäre, nach dem Tod von Vater Nerys hatte ich ohnehin keine Zweifel mehr. Du weißt, der Priester hätte nie etwas gesagt, wenn er sich nicht sicher wäre. Unschuldige hätte er nicht angeklagt, noch dazu wo er meist recht egoistisch war. Gestern hat er sich selbstlos in Gefahr gebracht, nur um uns etwas mitzuteilen. Nämlich, dass Fyx ein Werwolf ist."

    Sie machte eine kurze Pause, doch Ineluki erwiderte erst einmal nichts. Die Vögel draußen zwitscherten und hielten die Illusion des Friedens aufrecht.
    "Ich weiß, du tust dir schwer als Hauptmann. Und mir ist auch bewusst, dass du nicht vorschnell handeln willst und alles erst genau durchdenken musst. Aber ich bitte dich, Ineluki... diesmal ist es anders! Wenn du jetzt noch behauptest, wir könnten uns nicht sicher sein, dann stimmt etwas nicht mit dir." Ihre Stimme klang fast flehend. "Diesmal ist dies keine Methode, dich zu beschuldigen oder verdächtig zu machen. Sonst würde ich da draußen am Dorfplatz stehen und es laut aussprechen. Aber bei dieser Lage ist der Fall diesmal klar... gerade du, der du einer der klügsten Köpfe bist, die ich kenne, müsstest es wissen. Und nicht nur ich werde dir nicht mehr vertrauen, solltest du Fyx in Schutz nehmen oder ihn einfach weiter unter uns leben lassen wollen."
    Auf diese Worte hin nahm sie einen kräftigen Schluck aus ihrem Krug und schenkte sogleich wieder nach. Sie hatte fast Angst vor der Antwort des Gelehrten. Dies würde ein entscheidender Moment sein...


    (OOC: Der alte Bithor wird von Tisa mit einem Weidenkorb verdroschen, stell ich mir total komisch vor XD)

    Geändert von Lynx (12.03.2009 um 22:37 Uhr)

  4. #4
    "Eines will mir nicht aus dem Kopf, Margery. Es ist etwas, was Vater Nerys kurz vor seinem Tod sagte, bei seinem Besuch bei mir.

    Er sagte: 'Ich hegte einen sehr leisen Verdacht gegen Fyx, der jedoch nicht auf Wissen, sondern auf Intuition beruhte. Dann fand ich diese Uhr bei Schlaftablettes Asche, die ja nur ein Indiz, keinesfalls ein Hinweis ist.'

    'Ein sehr leiser Verdacht', keine Ueberzeugung, keine Andeutung, er haette ihn gesehen. Und dann die Betonung auf 'Intuition' statt Wissen, 'Indiz' statt Beweis.

    Du selbst hast doch gestern noch gesagt, dass dir an Fyx keine Veraenderungen aufgefallen sind, oder bilde ich mir das nur ein ?

    Und dann hat Vater Nerys auch noch um das Leben von Fyx gefleht. Es schien so, als sei er am Ende davon ueberzeugt gewesen, in die Irre gefuehrt worden zu sein. Erinnerst du dich noch, was er im Sterben ueber Isaak und Ruth gesagt hat ? Das ist eine Stelle aus dem Alten Testament in der es um Taeuschung geht. Ich glaube, er wollte uns damit warnen, dass die Werwoelfe uns taeuschen und gegeneinander ausspielen wollen, damit wir nach 'Auge um Auge, Zahn um Zahn' verfahren.

    Nein, ich glaube nicht, dass alles so einfach ist."


    Ineluki schenkte sich sein Glas mit Hochprozentigem voll, und stuerzte alles in einem Zug hinunter. Dann hustete er kurz und stellte das Glas neben die Flasche.

    "Ich weiss nicht, ob Fyx ein Werwolf ist, oder nicht. Ich bin aber ueberzeugt davon, dass Vater Nerys kurz vor seinem Tod dachte, er sei reingelegt worden, dass ihm jemand die Uhr als Beweis untergeschoben habe, auf dass er sich verdaechtig machen wuerde. Und wie man sieht, hat dieser Plan, so er denn existierte, funktioniert. Beinahe waere er von uns gehaengt worden. Und als das nicht passierte, war zumindest Yukari derart von seiner Schuld ueberzeugt, dass sie ihn kurzerhand erschoss.

    Plaene in Plaenen, Geheimnisse hinter Geheimnissen. Ich bin es leid, Margery. Ich bin es so leid. "

  5. #5
    Margery schwieg eine Weile und spielte nachdenklich mit dem Korken der alten Flasche. "Ich denke, in dieser Sache bringt es uns nicht viel, zu diskutieren." ,sagte sie schließlich mit völlig neutraler Stimme. "Meiner Meinung nach hat Vater Nerys nicht an seinem Verdacht gezweifelt. Mir kam es so vor, als hätte er nur bereut, wie das Ganze von statten ging. Er hat schließlich um sein Leben gefürchtet, natürlich versucht man noch einmal alles zu tun, um nicht sterben zu müssen. Ich denke, der Priester wollte sich selbst retten, indem er Fyx im letzten Moment schützte... wahrlich der falsche Zeitpunkt, und keine Heldentat, aber wer kann es ihm verdenken?"

    Die Wirtin hielt kurz inne und schüttelte den Kopf. "Wir beide haben in dieser Sache eine Situation unterschiedlich aufgefasst, Ineluki. Und ich denke, niemand von uns wird den anderen überzeugen können." Sie blickte durch die offene Tür ins Freie. "Ich glaube auch, dass es nicht darum ging, dass Vater Nerys getäuscht wurde, sondern wir alle von Fyx und den anderen Werwölfen, wie viele es auch geben mag. Ich weiß was ich gesagt habe, und ja, Fyx hat sich nicht anders benommen als sonst. Aber wer weiß, wie lange er diese Rolle schon spielt... und einmal ehrlich, hat Daen sich auffällig verhalten? Ich denke nicht. Sie alle täuschen uns so gut, dass wir dauernd die Unsrigen verdächtigen, deshalb kann man sich nicht total auf meine Aussage stützen." Sie hatte sich schon die halbe Nacht über die größten Vorwürfe gemacht, Fyx Vertrauen geschenkt zu haben, obwohl sie beinahe schon auf der richtigen Spur gewesen war. Jetzt kam diese Welle schlechten Gewissens wieder hoch, doch Margery unterdrückte den Impuls, in Verzweiflung auszubrechen.

    Die Wirtin lächelte nun, aber es sah ein wenig sorgenvoll aus. "Ich hoffe du triffst bis zum Abend die Entscheidung, die du für richtig erachtest. Aber bei mir ist dies bereits geschehen." Dann ging sie durch die Tür auf den Dorfplatz und rief laut, so dass es alle in einem näheren Umkries hören konnten: "Fyx sollte heute zur Rechenschaft gezogen werden."


    (OOC: Sry, ich hab heut bis zu einem unbestimmten Zeitpunkt am Abend keine Zeit mehr, deshalb ist das jetzt total abgekürzt, aber ich wollte unbedingt meine Stimme abgeben^^ Gerade wo es so schwer ist, die richtigen Gründe für Fyx im RP zu finden, würde ich gerne Ausführlicheres dazu schreiben, aber geht leider nicht anders. Naja, wer das da oben nicht nachvollziehen kann: daenerys = Mädchen und klagt DFYX an; klare Sache. Kann man nur RP-mäßig nicht erklären, sieht man ja an Luki )

  6. #6
    Fyx soll gehängt werden.

  7. #7
    Seldara sah aus ihrem Bett, an das sie mit ihrer Erkältung wohl oder übel gefesselt war, durch ihr Fenster nach draußen. Die Sonne war langsam aber sicher vom Höchststand an weiter gesunken. Irgendwann würde sie untergehen, und erneut sollte jemand gehängt werden. Da sie allerdings keine Diskussionen vom Dorfplatz oder der Taverne mitbekommen hatte, musste sie ihre eigenen Überlegungen anstellen.
    Als einziges fiel ihr Fyx ein. Er war von Pater Nerys, dem unschuldigen Dorfpriester, verdächtigt worden. Sie hatte den Priester gekannt, und wusste, dass er nur mit einigermaßen guten Gründen und nach langem Nachdenken einen Verdacht aussprechen würde.
    Aufgrund der Krankheit, die ihr Denken lahmlegte, kam sie zu keinem besseren Schluss, als dem, dass Fyx wohl irgendwie involviert gewesen sein musste. Und das Gefühl, garnichts zu tun, behagte ihr überhaupt nicht. Sie mochte es nicht, tatenlos zuzusehen und die anderen Dörfler die Entscheidungen fällen zu lassen, also zog sie sich etwas an und schleppte sich zum Dorfplatz.
    Nach einem lauten Räuspern, das schnell zu einem Hustenkrampf überging, sprach Seldara ihre Gedanken aus: "Ich bin ebenfalls dafür, dass Fyx gehängt wird. Momentan haben wir allerdings eine etwas dürftige Beweislage, dennoch vertraue ich auf mein Bauchgefühl." Mit diesen Worten nickte sie noch einmal schwach, nieste laut, beeilte sich, wieder nach Hause zu kommen und ging direkt wieder zu Bett. Sie musste schnell wieder genesen, ansonsten wäre sie mit Sicherheit ein gutes Ziel für die Wölfe. Und Ruhe und Wärme hatten ihr noch immer bei einer Erkältung geholfen.

  8. #8
    Obwohl die Nacht augenscheinlich ohne Unruhen vonstatten gegangen ist, wollten die Dorfbewohner also doch erneut Blut sehen. War es denn nicht möglich, dass sie diese Plage schon überwunden hatten? Oder waren denn gar alle Wölfe, die nur ihren Blutdurst stillen mochen? Quod hatte von den neusten Geschehnissen nur wenig mitbekommen. Er war zu fest in seine Arbeit vertieft gewesen. Was brachte es ihm, wenn er dieses Unheil überleben sollte, danach aber verhungerte? Er nahm sich aber dennoch vor, sich wieder etwas mehr in die Dorfgemeinschaft zu integrieren, ansonsten würde er nämlich schlussendlich noch selbst ins Kreuzfeuer der aufgebrachten Menge geraten. Der Dorfplatz schien nicht so gut gefüllt wie auch schon, dennoch vernahm er überall die Worte "Fyx" und "gehängt werden". Fyx? War das nicht der nette Kerl, der in Margerys Taverne aushalf? Wider besseres Wissen warf auch Quod etwas ein: "Ja, lasst uns Fyx hängen". Egal welchen Preis es auch haben mochte, alles war besser als am Ende selbst an einem Baum zu baumeln.

    [ooc]Genau wie im Rollenspiel beschrieben, versuche ich nun auch wieder aktiver mitzumachen. Es liegt weniger am RP als am RL weshalb ich mich zur Zeit (bzw. die letzten Tage) nicht gross zu Wort melde (gemeldet habe).[/ooc]

  9. #9
    Mit Entsetzen registrierte Raknar, dass die anderen Dorfbewohner offenbar schon wieder einen neuen Galgenstrick knüpften, als ob sie nichts gelernt hätten. Aber er wusste, er würde es nicht verhindern können, also sagte er: "Die Wahl scheint ja bereits entschieden zu sein, und auch ich kann nur eine Person nennen, die unter Verdacht stünde: Wenn schon gehängt wird, dann soll es Fyx treffen."

  10. #10

    Examinierter Senfautomat
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    Er spürte noch einen Lufthauch, bevor ihn der Korb der jungen Seidenweberin genau zwischen die Augen traf und dort eine hässliche Platzwunde hervorrief. Bithor spürte, wie das Blut seine Wangen herunterlief. Ein vertrautes Gefühl, dass ihn lange nicht mehr heimgesucht hatte. Wie lange hatte er nicht mehr den Geschmack auf der Zunge gehabt? Es war schon eine Ewigkeit her und doch kam es ihm vor, als wäre es erst gestern gewesen. Dunkel erinnerte er sich an die Schlacht, die ihn sein Augenlicht geraubt hatte. Noch immer rief es bei ihm Schauder hervor. Mit der Hand wischte er sich das Blut vom Mund, bevor er sich an die versammelte Menge wandte:

    "So wird einem also der jahrelange Einsatz für Düsterwald gedankt? So sieht die Belohnung dafür aus, dass ich mein Augenlicht dem Dorf opferte?

    Wahrlich, meine Worte waren hart gewählt, aber alles dient nur dem Ziel das Dorf vor der Gefahr zu schützen. Ihr wollt Beweise dafür, dass noch immer Wölfe unter uns hausen? Dann denkt doch nur einen Moment nach. Erinnert euch an die Nacht, als Daen und eiscada starben. Hat nicht das gesamte Dorf Spuren von mehr als einer Bestie bei der Leiche eiscadas gefunden? Glaubt ihr ernsthaft, dass die Bestien nun von uns abegelassen haben? Es wäre doch reichlich dumm, wenn sie sich so eine Chance entgehen lassen würden. Immerhin präsentieren wir uns ihnen doch fast wie auf dem Präsentierteller. Hat irgendwer die letzten Tage patroulliert? Nein, wir sind vielmehr alle brav wie die Lämmer schlafen gegangen. Ich weiß nicht, was uns diese Nacht gerettet hat, aber wir sollten definitiv dankbar dafür sein, dass uns nichts passiert ist."


    Erneut musste er sich das Blut aus dem Gesicht wischen, um weiter sprechen zu können. Diesmal wählte er einen ruhigeren Ton und sprach die Weberin direkt an.

    "Junge Tisa, einst kannte ich euren Großvater und euren Vater. Mit eurem Großvater habe ich häufig zusammen im Schildwall gekämpft. Ein gewissenhafter Mann, der noch wusste, was das Wort Ehre bedeutet. Leider scheint dieses Talant in der Familie nicht weitergegeben worden zu sein.

    Ihr beschuldigt mich, aus dem vergangenen Tag nichts gelernt zu haben. Wenn ich eins aus den vergangenen Tagen gelernt habe, dann das wir den Falschen gerichtet haben. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass uns Pater Nerys noch etwas sagen wollte, bevor er starb. Warum sonst sollte er Fyx Uhr so in den Mittelpunkt gestellt haben?

    Glaubt mir bei Gott, dass ich immer nur das Beste für das Dorf will, selbst dann, wenn ich dafür von der Jugend als Aufwiegler beschimpft werden muss."


    Kaum war das letzte Wort gesprochen, wandte er sich von der jungen Seidenweberin ab und tastete nach seinem Stab. Als er ihn gefunden hatte, tastete sich behutsam zur Taverne vor. Auf diesen Schock brauchte er erstmal einen kräftigen Schluck. Blutüberströmt betrat er den Laden, dessen leises Gemurmel bald darauf verstummte.

    "Frau Wirtin, ich könnte eine kleine Stärkung vetragen. So ein kleines Gör meinte doch glatt die Stabilität meines Kopfes testen zu müssen. Muhääh. Das einzige, was sie damit erreichen wird, ist allerdings mit dem Geruch meines Blutes die Bestien anzulocken. Muhääh."

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